Vegetationsbrandbekämpfung durch Feuerwehreinsatzkräfte
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Vegetationsbrandbekämpfung durch Feuerwehreinsatzkräfte

Untersuchung zu Gefährdungen durch Gefahrstoffe und physische Belastungen von Einsatzkräften

Der Klimawandel stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Auch in Deutschland müssen sich insbesondere Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen auf zunehmende Extremwetterereignisse wie beispielsweise Hitzewellen einstellen. In einem aktuellen Forschungsprojekt untersucht das IPA, ob die bei Vegetationsbränden entstehenden Gefahrstoffe von den Einsatzkräften während der Brandbekämpfung aufgenommen werden. 

Zunahme von Vegetationsbränden
In Deutschland ist in den vergangenen Jahren eine Zunahme von Vegetationsbränden zu beobachten. Im Jahr 2023 lag die verbrannte Waldfläche um mehr als 40 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt seit 1991 (BEML 2024). Die Waldbrandstatistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigt, dass die Zahl der Waldbrände in den letzten Jahren mehrfach die Marke von 1.000 überschritten hat.

Die zunehmende Zahl von Vegetationsbränden geht mit einer steigenden Gefährdung der Einsatzkräfte einher (Applebaum et al. 2016; Withen 2015). So nehmen sowohl das Unfallrisiko als auch die Belastung durch Hitze während der Brandbekämpfung zu. Insbesondere steigt neben der körperlichen Beanspruchung auch die Exposition gegenüber Brandrauch aus Vegetationsbränden – und damit auch gegenüber den darin enthaltenen krebserregenden Stoffen. Betroffen sind dabei nicht nur die Einsatzkräfte, die direkt an der Brandbekämpfung beteiligt sind, sondern auch Personen außerhalb des unmittelbaren Gefahrenbereichs, wie etwa die Einsatzleitung (Navarro et al. 2019).

Eine aktuelle Übersichtsarbeit analysierte Daten aus 49 Studien zur Exposition von Einsatzkräften bei Vegetationsbränden (West et al. 2024). In lediglich neun dieser Studien wurde die innere Exposition mittels Human-Biomonitoring erfasst. Insgesamt konnten 31 krebserregende Stoffe identifiziert und durch verschiedene Messverfahren nachgewiesen werden. Am häufigsten wurden Feinstaub, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie flüchtige organische Verbindungen (VOC) quantifiziert.

Der Nachweis dieser teils krebserregenden Stoffe – sowohl durch Luftmessungen als auch durch Human-Biomonitoring, also über Stoffwechselprodukte in Blut oder Urin – verdeutlicht, dass Einsatzkräfte bei der Vegetationsbrandbekämpfung potenziell gesundheitsgefährdenden Gefahrstoffen ausgesetzt sind ...

Stand: 03/2025
Webcode: w470